Donnerstag, 19. Februar 2015

Raglan / Hamilton / Wairere Falls / Taupo / Napier

So, nun schaff ich's doch mal wieder mich hier zu melden - die letzten Tage waren zu actionreich :)
Nach dem tollen Festival brauchten Lena und ich noch ein paar Tage Ruhe, also nisteten wir uns wieder bei ihrem Onkel, ihrer Tante und deren absolut lustigen Besuch ein. Ausruhen klappte deshalb doch nicht so ganz, da ungefähr alle paar Minuten "Happy Hour" war :D

Bevor meine allerliebste Reisebegleitung für zwei Wochen nach Australien aufbrach, machten wir uns noch einen schönen Mädelsabend :) Vermiss sie schon ganz doll!


Na gut, trotzdem beschloss ich noch ein bisschen im Süden rumzureisen, bis Lena wieder zurück ist. Mit Johann, einer unserer Bekanntschaften vom Festival, machte ich mich also auf nach Raglan (nur weil der Name Raglan wirklich cool ist) - Surferparadies Neuseelands. Und dort war es wirklich schön! :)


Abends fuhren wir weiter Richtung Hamilton. Dort leben Sasha und Liam, das nette Pärchen das mich beim Trampen von Whangarei nach Auckland mitgenommen hat. Also statteten wir den beiden einen Besuch ab, gingen auf eine Hausparty und danach in eine Disco (ENDLICH) und traten den Nachhauseweg an, als es am Schönsten war. Das ist hier in Neuseeland irgendwie so üblich, keiner hier feiert bis morgens um 6 Uhr, nur bis 2 oder 3 Uhr. War trotzdem wahnsinnig witzig und wir durften auf der ultrabequemen Couch schlafen :)


Am nächsten Morgen bzw. 13 Uhr wussten wir noch nicht wirklich was mit uns anzufangen, also entschlossen wir uns spontan zu den Wairere Falls zwischen Matamata und Tauranga zu fahren. Übrigens, das mit dem spontan sein könnte mir Zuhause mittlerweile zum Verhängnis werden, ich plane hier wirklich GAR NICHTS mehr. Wie auch immer, ihr werdet's nicht glauben, aber ich habe den wohl schönsten Ort auf der ganzen Nordinsel bzw. meiner kompletten Reise gefunden. Ich bereu es keine Sekunde mich eineinhalb Stunden dort hoch gequält zu haben und ich war wirklich stark am Zweifeln ob ich das mit meiner nicht vorhandenen Ausdauer schaffen würde. Ich hab's geschafft und weil uns der Aufstieg wohl noch nicht reichte, liefen wir noch eine halbe Stunde in die falsche Richtung, bis wir irgendwann merkten, dass das Wasser irgendwie in die andere Richtung floss :D
Die Wairere Falls sind mit ihren 153 Metern die größten Wasserfälle Neuseelands und genauso furchterregend sah das auch aus, als wir uns ganz vorne hinsetzten um die Aussicht zu genießen :)
Die Schönheit Neuseelands genossen wir wohl ein bisschen zu lange, wir durften anschließend nämlich im Dunkel den steilen Weg im Wald zurück laufen. Darauf kann ich in Zukunft wirklich verzichten :D


Danach gönnten wir uns erst einmal eine Schokotorte für 3,50$ zum Valentinstag.


Nach stundenlanger aber erfolgreicher Suche eines Schlafplatzes ging's weiter nach Taupo, wo wir uns mit drei anderen Leuten vom Festival trafen. Basti und Malwine wollten an dem Tag einen Skydive buchen, also war ich wieder mal spontan und buchte mit. Für diejenigen die nicht wissen was Skydiven ist: Eines der besten Gefühle die man in seinem Leben jemals hatte/haben wird oder man kann es auch als Sprung mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug beschreiben.
Nachdem ich mit Johann nochmal an den Huka Falls war, trafen wir uns alle vor dem iSite (so nennen sich die Infocenter hier). Basti und ich entschieden uns für den 15000 feet Sprung, umgerechnet 4,5 Kilometer, Malwine nahm den 12000 ft Sprung.


Los ging's, wir wurden vom lieben Sam mit der gelben Limousine abgeholt und zum Flughafen gefahren. Mir ging richtig die Pumpe, da ich ja in gewissen Situationen richtig Höhenangst habe. Wir wurden vorgestellt, angezogen und ins Flugzeug geführt. Beim Abheben hatte ich ein wenig Panik, wir bekamen Sauerstoffmasken, unsere Hauben und Brillen wurden aufgezogen und der Tandemmaster befestigte sich an unseren Rücken. Meine Panik wurde schlimmer als wir die 12000 ft erreicht hatten und Malwine und ein paar andere aus dem Flugzeug fielen :D Achja, ich sah in den Wolken einen Kreis aus Regenbogenfarben :)
Tja, dann war ich an der Reihe. Wir rutschten nach vorne zur offenen Tür, meine Füße baumelten draußen rum und wir machten noch schnell ein sogenanntes "Exit-Photo". Leski, mein Tandemmaster, holte Schwung und wir stürzten aus dem Flugzeug. Zuvor wurde uns erklärt, dass das Gehirn ein paar Sekunden braucht um zu begreifen, was da gerade vor sich geht. Als ich endlich begriff, dass ich aus 4,5 Kilometer Höhe vom Himmel fiel, bekam ich einen Adrenalinschub wie nie zuvor! Ihr könnt euch nicht vorstellen was für ein geiles Gefühl das ist! Allerdings war meine Brille nicht wirklich fest und ich musste sie dauernd festhalten und richten... Nach genau 60 Sekunden Freefall öffnete sich unser Tandem und wir flogen ca. 5 Minuten über dem wunderschönen Lake Taupo, dem größten See Neuseelands. Atemberaubend!


Und weil es so schön war, sprang ich am nächsten Tag gleich nochmal :D Allerdings war das wirklich gar nicht geplant. Johann bereute es nicht gesprungen zu sein und buchte seinen Skydive. Sam brachte mich dann dazu, nochmal in der Limo und zum Flughafen mitzufahren. Da stand ich also wieder in der Eingangstür, wollte eigentlich WiFi schnorren und meinen Blog aktualisieren, doch plötzlich stand ich mit der Kreditkarte an der Kasse und bezahlte meinen zweiten Sprung.... :D
Glücklicherweise musste ich nur den 12000 ft Sprung bezahlen, da ich einen Freund mitbrachte, durfte aber trotzdem 15000 ft springen. Ich quetschte mich in stinkende Schuhe, ich hatte ja nur Flip-Flops an und alle begrüßten mich recht herzlich :) Ein Tandemmaster versuchte mich zu überreden, am Flughafen das Arbeiten anzufangen und meinen Skydive-Schein zu machen und naja, vielleicht mach ich das auch, allerdings erst in Deutschland :)
Der zweite Sprung war soviel besser, diesmal ohne Kamera und rutschender Brille, ich konnte den Jump also vollkommen genießen! Das Beste war, Ian, mein neuer Tandemmaster, ließ mich den Fallschirm lenken, ich flog also selbst damit rum :)
Ich hab eindeutig meine neue Leidenschaft gefunden!


Sam feierte mich für meinen spontanen zweiten Sprung und wir gingen abends alle zusammen feiern. Da die Kiwi's so freundlich und spendabel sind, wurde es ein sehr lustiger Abend :)


Vorgesten brachen wir Richtung Napier auf. Zufällig trafen wir Vinnie und Anna, ein Pärchen aus Tauranga, in Taupo auf dem Campground wieder und schlossen uns ihnen und ihrer absolut tollen Gruppe an :)


Mal sehen, wo es uns die nächsten Tage hinverschlägt :)

Montag, 9. Februar 2015

Off the radar birthday

Unsere letzte Arbeitswoche verging wie im Flug. Neben Küchenarbeit und tütenweise Süßkartoffelchips frittieren durften wir wieder an zwei Hochzeiten teilhaben. Eine davon direkt am Strand bei Mount Manganui, die andere ein bisschen außerhalb von Tauranga. Witzig war, dass wir uns am zweiten Tag zum Schluss nur noch zu dritt um die Gäste kümmerten - drei Backpackerinnen ohne eine einzige Bezugsperson :D


Lief aber wie geschmiert und zum Abschluss des stressigen Tages vernichteten wir wieder die Reste des Hochzeitsessens :)


Wirklich viel Spannendes geschah die Woche bevor wir uns wieder Richtung Auckland machten nicht.
Sabrina, Lena und ich nutzten einen Regentag zum Shoppen, einen anderen Tag verirrten wir uns ein zweites Mal zu den Kaiate Falls. Wusstet ihr, dass wir hier ein komplett anderes Sternbild haben als in Deutschland?


Innerhalb von vier Tagen schafften wir es das weltbeste Eis, die beste Pizza in wahrscheinlich ganz Neuseeland und die unglaublichsten Burger zu probieren! Heaven!


Nach drei Wochen Campground-Gegammel schafften wir es am letzten Tag doch noch den Strand zu besuchen, sprich einmal über die Straße zu hüpfen ;)


Endlich kam dann der seit Tagen ersehnte Aufbruch nach Auckland, da wir dem Veranstalter von einem Festival geschrieben hatten, ob sie noch zwei fleißige Helfer bräuchten und ja, das taten sie :) Da wir aber noch einen Tag Zeit hatten bis unsere erste Schicht begann, machten wir einen Abstecher zu den McLaren Falls und an der Küste entlang.


In Auckland zurück wurden wir liebevoll von Hermann und Susan, Lena's Verwandschaft, mit einem Grillhähnchen begrüßt :) Da wir noch einige Dinge zu erledigen hatten wie flüssige Nahrung kaufen und SIM-Karte besorgen, fuhren wir mit Hermann's Auto (unsere Tankanzeige war wieder mal am Strahlen) in die Stadt. Er zeigte uns kurz wie man die Zündung betätigten sollte und verabschiedete sich mit einem "Bis gleich". Dass wir dann allerdings fast zwei Stunden später immer noch auf unserem 10-Minuten-Parkplatz standen konnte keiner ahnen :D Der blöde Motor wollte einfach nicht angehen. Irgendwann kamen uns ein paar Männer zur Hilfe, die die Batterie und alles drum und dran überprüften und genauso wenig Erfolg hatten wie wir zwei hilflosen Mädels. Also mussten wir wohl oder übel Lena's Onkel anrufen, der eine halbe Stunde später im strömenden Regen und mit Susan's Auto angetuckert kam, an der Zündung drehte und schwupp, das verdammte Auto zum Laufen brachte :D
Wir wissen bis heute noch nicht was der Trick dabei ist, aber wie hätte es auch anders sein sollen :D


Nachdem wir am nächsten Tag alles erledigt hatten fuhren wir Richtung Te Arai, ca. zehn Minuten vom letzten Festival entfernt. Wie schon gesagt, wir durften dort als Volunteers arbeiten um uns praktisch die nächsten vier Tage zu finanzieren. Off the radar - ein Festival mit viel Kunst und Streetart und drei richtig schön gestalteten Bühnen. Unser Auto war das letzte welches so gut wie gar nicht durchsucht wurde - wir hatten also mal wieder Schweineglück, da Glasflaschen und Alkohol verboten waren ;) Danach begann gleich unsere erste Schicht von 17 - 1 Uhr. Lena durfte vorne am Gate 1 (dort wo all der Alk abkassiert wurde) Bändchen vergeben und ich stellte mit Piet, einem sehr verplanten Kerl, Lichtmasten, Fahnen usw. auf. Dass er dabei nicht ins Krankenhaus gekommen ist wundert mich heute noch :D Als ich mit meiner Arbeit fertig war gesellte ich mich zu Lena zum Gate, wo wir uns mit unserem Supervisor den einkassierten Alkohol schmecken liesen :D
Der nächste Tag war furchtbar, da wir verkatert von 9 - 17 Uhr am Gate sitzen mussten. Nach unserer letzten Schicht durften wir das Festival jedoch in vollen Zügen genießen :) Es sind so gut wie keine Bilder entstanden, was wahrscheinlich auch besser ist :D Witzig war auch, dass es auf jedem Festival eine alkoholfreie Zone geben muss. Die Größe wird allerdings nicht vorgeschrieben. Wie groß macht man sie dann? Richtig - so groß, dass sich gerade mal eine Person mit ihrem alkoholischen Getränk reinstellen/setzen kann ohne es überhaupt zu merken (wie zum Beispiel ich :D)
Es war zwar nicht viel los, dafür war es aber sehr familiär und der Großteil kannte sich untereinander (der Großteil war deutsch, da das Festival deutsche Veranstalter hatte).
Ich hatte also einen richtig schönen 22. Geburtstag - danke für all eure Glückwünsche :)